Die ersten Sonnenstrahlen und milde Temperaturen locken wieder Gäste auf die Gartenterrasse der Café-Bäckerei Hüglin. Auch Koni Bärtschi lässt sich das gerne gefallen und macht es sich an einem der Tischchen gemütlich, bestellt ein Panaché und eine Brezel mit Rohschinken. Mit geschlossenen Augen und hinter dem Kopf verschränkten Armen geniesst er den anbrechenden Frühling, als ihn plötzlich heftiges Gezeter aus dem Halbschlaf holt. Einige Meter vor ihm scheinen sich ein paar ältere Herren in die Wolle zu kriegen. Bärtschi hat zunächst keine Ahnung, um was es geht.
„Ich war zuerst da!“, brüllt einer der Senioren.
„Das war schon letztes Jahr mein Stammplatz, du alter Lüstling!“, kontert ein anderer.
„Selber Lüstling!“, kommt’s wie ein Bumerang zurück.
„Das ist jedenfalls mein Stuhl für den ganzen Sommer“, stellt ein weiterer Rentner unmissverständlich klar.
Bärtschi schaut sich um. Es hat mehr als genügend Sitzplätze. Er versteht das gehässige Geklöne nicht.
„Meine Herren, was ist denn los? Es hat doch Platz für alle“, versucht Bärtschi schlichtend zu intervenieren.
„Ja, aber die besten Plätze sind beschränkt“, schmettert ihm einer Herren entgegen.
„Beste Plätze? Wofür denn?“
„Die jungen Frauen tragen wieder Miniröcke. Und wenn sie dort drüben beim Busticketautomaten in die Knie müssen, hat man hier die beste Sicht.“